Der letzte Monat war nicht uninteressant, - eine Woche in der Umgebung von Washington und ein langes Wochenende in London. Doch so langsam wird es höchste Zeit für die Berge, und was gibt es in diesem (noch) schneefreien Winter naheliegenderes als eine südseitige Wanderung in den Ammergauer Alpen zu unternehmen. So sind wir am frühen Morgen des vierten Advents über Garmisch nach Griesen gefahren um von dort über die schön gelegene Schell-Alm auf den Schellschlicht zu steigen.
Kurz oberhalb der Alm beginnt der lange Grat auf den 2052m hohen Gipfel. Trotz etwas Schnee halten sich die Schwierigkeiten arg in Grenzen, einzig die gut 1250m Aufstieg kosten Zeit und Kraft.
Vom Gipfel hat man eine herrliche Sicht hinüber nach Süden zur Zugspitze und Eibsee, und nach Westen in die Lechtaler Alpen und den Plansee (mit Tauern).
Doch die Gipfelrast ist eher kurz, zu frisch der Wind, und trotz des warmen Tees aus der Thermosflasche wird es zunehmend ungemütlich kalt. So machen wir uns auf den langen Abstieg über die steile Südflanke.
Der Weg zieht sich: unzählige Kehren und etliche Gegenanstiege fordern die Oberschenkel, die noch ein paar Tage einen ordentlichen Kater haben werden. Kurz vor Dämmerung sind wir dann endlich am Auto, und dank des eher suboptimalen Wetters hat es relativ wenig Verkehr, und so sind wir schon um halb sechs abends wieder zuhause zur wärmenden marokkanischen Küche mit Couscous, Huhn und Zukkini.
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Sonntag, 18. Dezember 2016
Mittwoch, 2. November 2016
Auf's wilde Stadelhorn
Zum Wandersaisonabschluss (?) sollte es noch was besonderes sein. Es liegt schon ordentlich Neuschnee in den Alpen, also kommt der begehrte Watzmann eher nicht in Frage, schade, denn die Frau hatten wir ja schon 2013 bestiegen. Aber anspruchsvoll sollte die Tour heute schon sein, zwar nicht hoch hinaus, und in den Berchtesgadener Alpen, und vielleicht mit einem kleinen Blick auf den eigentlichen Wunschgipfel.
Der Aufstieg zum Stadelhorn (2286m) von Obermayrberg (895m) bei Lofer geht zunächst über längliche Forststrassen bis zur Jagdhütte (1380m). Dort legen wir die erste Rast ein und geniessen die warme Herbstsonne.
Ziemlich schattig zieht von dort der Pfad nach oben, immer in oder gleich neben einem steilen Bach. Am Hochgscheidsattel (1750m) geht's endlich wieder in die Sonne und es zeigt sich ein erster Panoramablick in den Süden auf den Alpenhauptkamm.
Nun wendet sich der Weg nach links und zieht unter den Wänden des Stadelhorns hinauf zur Mayrbergscharte. Dieser Teil ist als Klettersteig ausgebaut, mit Drahtseil und ein paar wenigen Stahlgriffen und -tritten. Nicht wirklich schwierig, sodass wir uns zumeist ohne künstliche Kletterhilfen schön frei im griffigen Fels bewegen können. Das einzige mögliche Problem ist die Steinschlaggefahr in der Schotterrinne, doch sind heute zum Glück nur eine Handvoll Wanderer unterwegs.
In der Scharte zeigen sich schon erste Schneefelder die hier im Nordhang auch hart vereist sind. Steil geht's weiter nach Süden auf's Stadelhorn und bald sorgen steile und eisige Querungen für ordentlich Nervenkitzel. Der Gipfel belohnt mit genialer Rundumsicht, sogar der Watzmann guckt hinter dem Hochkalter raus.
Nachdem weiter unten Eva wartet gibt es heute keine Gipfelrast, nur ein paar Fotos, und dann steigen wir schnell wieder ab zur Scharte, wo wir dann ein spätes Mittagsvesper gemeinsam geniessen. Hier noch ein Bild auf unseren Nachbargipfel, das Wagendrischlhorn:
Langsam wird die Tour ein Rennen gegen die Zeit, wir sind spät gestartet angesichts der 2,5 Stunden Anfahrt und 1400 Höhenmeter. So steigen wir flott durch den Klettersteig ab um hoffentlich die Jagdhütte noch vor Anbruch der Dunkelheit zu erreichen. Von dort wird uns die Forststrasse unproblematisch zum Parkplatz führen.
Kurz nach dem Hochgscheidsattel verschwindet die Sonne langsam mit herrlichen Farben im Bergwald. Was für ein herrlicher Herbst ist das dieses Jahr!
Das eigentlich ziemlich langweilige Pflichtprogramm auf der Forststrasse wird heute mit einer unglaublich romantischen Abendstimmung relativiert. Der Himmel zeigt nach Sonnenuntergang zunehmend heftige Rot- und Orangetöne, bis dann kurz vor dem Obermayrberg-Gasthaus die Schwärze der Nacht gewinnt.
(mehr Bilder der Tour bei Google Photos)
Der Aufstieg zum Stadelhorn (2286m) von Obermayrberg (895m) bei Lofer geht zunächst über längliche Forststrassen bis zur Jagdhütte (1380m). Dort legen wir die erste Rast ein und geniessen die warme Herbstsonne.
Ziemlich schattig zieht von dort der Pfad nach oben, immer in oder gleich neben einem steilen Bach. Am Hochgscheidsattel (1750m) geht's endlich wieder in die Sonne und es zeigt sich ein erster Panoramablick in den Süden auf den Alpenhauptkamm.
Nun wendet sich der Weg nach links und zieht unter den Wänden des Stadelhorns hinauf zur Mayrbergscharte. Dieser Teil ist als Klettersteig ausgebaut, mit Drahtseil und ein paar wenigen Stahlgriffen und -tritten. Nicht wirklich schwierig, sodass wir uns zumeist ohne künstliche Kletterhilfen schön frei im griffigen Fels bewegen können. Das einzige mögliche Problem ist die Steinschlaggefahr in der Schotterrinne, doch sind heute zum Glück nur eine Handvoll Wanderer unterwegs.
In der Scharte zeigen sich schon erste Schneefelder die hier im Nordhang auch hart vereist sind. Steil geht's weiter nach Süden auf's Stadelhorn und bald sorgen steile und eisige Querungen für ordentlich Nervenkitzel. Der Gipfel belohnt mit genialer Rundumsicht, sogar der Watzmann guckt hinter dem Hochkalter raus.
Nachdem weiter unten Eva wartet gibt es heute keine Gipfelrast, nur ein paar Fotos, und dann steigen wir schnell wieder ab zur Scharte, wo wir dann ein spätes Mittagsvesper gemeinsam geniessen. Hier noch ein Bild auf unseren Nachbargipfel, das Wagendrischlhorn:
Langsam wird die Tour ein Rennen gegen die Zeit, wir sind spät gestartet angesichts der 2,5 Stunden Anfahrt und 1400 Höhenmeter. So steigen wir flott durch den Klettersteig ab um hoffentlich die Jagdhütte noch vor Anbruch der Dunkelheit zu erreichen. Von dort wird uns die Forststrasse unproblematisch zum Parkplatz führen.
Kurz nach dem Hochgscheidsattel verschwindet die Sonne langsam mit herrlichen Farben im Bergwald. Was für ein herrlicher Herbst ist das dieses Jahr!
Das eigentlich ziemlich langweilige Pflichtprogramm auf der Forststrasse wird heute mit einer unglaublich romantischen Abendstimmung relativiert. Der Himmel zeigt nach Sonnenuntergang zunehmend heftige Rot- und Orangetöne, bis dann kurz vor dem Obermayrberg-Gasthaus die Schwärze der Nacht gewinnt.
(mehr Bilder der Tour bei Google Photos)
Montag, 31. Oktober 2016
Vorkarwendeltrilogie: Rappenklammspitze, Hochalpkopf und Ronberg
Heute fahren wir ins Karwendel, um dort eher unbekannte Berge zu besteigen. Ausserdem haben wir noch die schwache Hoffnung auf herbstbunte Ahornbäume, trotz Wind und Regen in den letzten Tagen. Von Hinterriss laufen wir auf einer Forststrasse zur Rontalalm und zweigen von dort nach rechts ab zur Rappenklammspitze. Die meisten Mitwanderer zieht es nach links zum Torkopf, doch den kennen wir schon.
Nach Westen folgen wir dem Wanderweg durch lockeren Bergwald zunehmend steiler zur Rappenklammspitze. Diese ist berüchtigt für brüchiges, kleinschottriges Absturzgelände, und so sind wir nicht überrascht beim Aufstieg über ein paar heikle Stellen eher unentspannt hinwegzuwegkrampfen. Unter uns zeigen sich die weiteren zwei Gipfel der Tour, der grasige Hochalpkopf und der waldige Ronberg.
Das tolle 270° Gipfelpanorama wird nur nach Westen von den wilden Karwendelwänden begrenzt und ist somit den "Kletter"stress wert. Auch sind wir alleine hier oben, was im Karwendel eher selten vorkommt.
Nach einer ausführlichen Brotzeit geht's wieder mehr als verkrampft nach unten und der rutschige, abschüssige Untergrund mit viel Luft unter den Füssen sorgt für rechtes Herzklopfen. Doch alles geht gut und so können wir schnell zum nächsten Gipfel eilen, dem Hochalpkopf.
Auf den Hochalpkopf gibt es keinen offiziellen (markierten) Wanderweg und der Weiterweg zum Ronberg ist erst recht eine gute Pfadfinderübung. Auf Kuhspuren mogeln wir uns durch die Latschen und so sind wir dann eine halbe Stunde später auf unserem dritten Gipfel. Von dort hat man ein tolle Sicht ins Risstal und auf Bergwaldhänge mit herrlich gelben Herbstlärchen.
Ausser uns sind dort oben nur ein Rudel Gämsen. Nach einer weiteren ausführlichen Rast steigen wir weglos zur Rohnbergalm ab und von dort relativ nervig unendlich lang über Forststrassen via Vordersbachau nach Hinterriss. Insgesamt war dann am Ende die Runde stolze 17km lang.
(zum Photoalbum)
An der Rontalalm liegt die Herbstfärbung schon am Boden |
Das tolle 270° Gipfelpanorama wird nur nach Westen von den wilden Karwendelwänden begrenzt und ist somit den "Kletter"stress wert. Auch sind wir alleine hier oben, was im Karwendel eher selten vorkommt.
Nach einer ausführlichen Brotzeit geht's wieder mehr als verkrampft nach unten und der rutschige, abschüssige Untergrund mit viel Luft unter den Füssen sorgt für rechtes Herzklopfen. Doch alles geht gut und so können wir schnell zum nächsten Gipfel eilen, dem Hochalpkopf.
Kurz vor dem breiten Gipfel des Hochalpkopfs mit Blick auf die Rappenklammspitze |
Ausser uns sind dort oben nur ein Rudel Gämsen. Nach einer weiteren ausführlichen Rast steigen wir weglos zur Rohnbergalm ab und von dort relativ nervig unendlich lang über Forststrassen via Vordersbachau nach Hinterriss. Insgesamt war dann am Ende die Runde stolze 17km lang.
Länglich zurück nach Hinterriss auf Forststrassen im Schatten des Karwendels |
(zum Photoalbum)
Montag, 24. Oktober 2016
Heiss und kalt an der Hochblasse
Über die rotlichtblitzerberüchtigte B17 geht die Reise heute vorschriftsgemäss gemächlich in die Ammergauer Alpen zur Ammerwaldalm, dem Ausgangspunkt für eine nette Rundwanderung zur Hochblasse. Die Sonne brennt vom strahlend blauen Himmel und der Schweiss rinnt mächtig im Roggenbachtal.
Nach einer Stunde Aufstieg wenden wir uns nach links Richtung Roggentalgabel und im Schatten der Hochblasse grüsst der Winter. Es hat nicht viel Schnee, aber doch genug um jede Rast fröstelnd kurz zu halten.
So laufen wir nahezu non-stop zum wenig besuchten Gipfel. Nach dem späten Mittagessen werden wir die einzigen hier oben sein. Die Aussicht auf die verschneit/vereisten Nordwände Richtung Süden - Kreuzspitze und Geierköpfe in der ersten Reihe, die Zugspitze und andere Wettersteiner dahinter - ist grandios vorwinterlich.
Nachdem die Sonne endgültig verschwunden ist und die Lechtaler Regenwolken im Westen schnell näherkommen, steigen wir flott ab ins Köllebachtal. Doch wir haben keine Chance, bei 1600m fängt es mit regnen an... Gut, dass wir heute keine Regenklamotten dabei haben, nachdem ich in den Wetterbericht einen trockenen Sonntag reininterpretiert hatte. So ist der Abstieg feucht und wenig fröhlich.
Vom ziemlich schicken BMW Alpenhotel Ammerwald ist es dann noch eine quälend lange halbe Stunde zum Parkplatz, und von dort fahren wir via Oberau und die etwas verstaute A95 in 90 Minuten zurück nach Hause zu den wohlverdienten Spinatnudeln mit Räucherforelle.
(mehr Fotos zur Wanderung gibt es auf Google Photos)
Nach einer Stunde Aufstieg wenden wir uns nach links Richtung Roggentalgabel und im Schatten der Hochblasse grüsst der Winter. Es hat nicht viel Schnee, aber doch genug um jede Rast fröstelnd kurz zu halten.
So laufen wir nahezu non-stop zum wenig besuchten Gipfel. Nach dem späten Mittagessen werden wir die einzigen hier oben sein. Die Aussicht auf die verschneit/vereisten Nordwände Richtung Süden - Kreuzspitze und Geierköpfe in der ersten Reihe, die Zugspitze und andere Wettersteiner dahinter - ist grandios vorwinterlich.
Nachdem die Sonne endgültig verschwunden ist und die Lechtaler Regenwolken im Westen schnell näherkommen, steigen wir flott ab ins Köllebachtal. Doch wir haben keine Chance, bei 1600m fängt es mit regnen an... Gut, dass wir heute keine Regenklamotten dabei haben, nachdem ich in den Wetterbericht einen trockenen Sonntag reininterpretiert hatte. So ist der Abstieg feucht und wenig fröhlich.
Vom ziemlich schicken BMW Alpenhotel Ammerwald ist es dann noch eine quälend lange halbe Stunde zum Parkplatz, und von dort fahren wir via Oberau und die etwas verstaute A95 in 90 Minuten zurück nach Hause zu den wohlverdienten Spinatnudeln mit Räucherforelle.
(mehr Fotos zur Wanderung gibt es auf Google Photos)
Sonntag, 16. Oktober 2016
Herbstsonnenwanderung auf den Scheffauer
Heute besteigen wir den Wilden Kaiser bei Kaiserwetter von der nicht ganz so wilden Südseite. Am Parkplatz beim Gasthof Bärnstatt (€3) geht's gleich flott hoch durch den Bergwald zur Steiner-Hochalm. Sonne und vorbeifliegende Wolken wechseln sich schnell ab und so erhaschen wir ab und zu einen kurzen Blick auf den verschneiten und vergletscherten Alpenhauptkamm.
Kurz bevor wir den Gipfelgrat erreichen, sorgt eine drahtseilversicherte "Kletterstelle" für etwas Abwechslung. Jedenfalls wenn man kein Schwindler ist, diese bleiben besser unten.
Nach drei Stunden stehen wir dann auf dem Gipfel, nicht ganz einsam, aber auch nicht so überbevölkert wie viele andere Münchner Wandergipfel, vielleicht 15 Leute. Die Aussicht ist sensationell, und die Sonne brennt ordentlich in den Wolkenlücken auf's Haupt. Nach einem ausführlichen Vesper mit Speck, Allgäuer Alpkäse und Möhren machen wir uns auf den 1100Hm tiefen Abstieg.
Über den kleinen Klettersteig und anschliessend unzählige Serpetinen geht's zügig nach unten, doch in der Sonne wächst der Durst auf das Radler auf der Hochalm. Dort ergattern wir einen schönen Platz und netterweise gibt's zum Bier freche Harfenlieder vom Hüttenwirt dazu. Ziemlich cool!
Nach der Stärkung sind wir ratz-fatz in einer halben Stunde zurück am Auto beim Hintersteiner-See. Inzwischen ist der Himmel wolkenlos, und die Laubbäume sind extrabunt.
Trotz eines kleinen Staus auf der A8 bei der Autobahnauffahrt Weyarn sind wir schnell zurück in München, wo die abgearbeiteten Kalorien beim "Griechen" gleich egalisiert werden. Riesige Fleischberge, Bier und Ouzo lassen uns satt und glücklich ins Bett rollen.
>> mehr Photos
Kurz bevor wir den Gipfelgrat erreichen, sorgt eine drahtseilversicherte "Kletterstelle" für etwas Abwechslung. Jedenfalls wenn man kein Schwindler ist, diese bleiben besser unten.
Nach drei Stunden stehen wir dann auf dem Gipfel, nicht ganz einsam, aber auch nicht so überbevölkert wie viele andere Münchner Wandergipfel, vielleicht 15 Leute. Die Aussicht ist sensationell, und die Sonne brennt ordentlich in den Wolkenlücken auf's Haupt. Nach einem ausführlichen Vesper mit Speck, Allgäuer Alpkäse und Möhren machen wir uns auf den 1100Hm tiefen Abstieg.
Nach der Stärkung sind wir ratz-fatz in einer halben Stunde zurück am Auto beim Hintersteiner-See. Inzwischen ist der Himmel wolkenlos, und die Laubbäume sind extrabunt.
Trotz eines kleinen Staus auf der A8 bei der Autobahnauffahrt Weyarn sind wir schnell zurück in München, wo die abgearbeiteten Kalorien beim "Griechen" gleich egalisiert werden. Riesige Fleischberge, Bier und Ouzo lassen uns satt und glücklich ins Bett rollen.
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Montag, 10. Oktober 2016
Zwischen Herbst und Winter auf die Hochsalwand
Nach fast einem Monat Bergenthaltsamkeit geht es heute bei eher unsicherem Wetter in die Bayerischen Voralpen. Über die A8 sind die 100km Anfahrt nach Brannenburg übersichtlich kurz, und so starten wir die Wanderung nach spätem Aufstehen und ausführlichem Frühstück um 10:45 am Parkplatz bei der Kirche von St. Margarethen. Zunächst führt der Forstweg über die Breitenberg Hütte zu einer unscheinbaren Abzweigung des Fusswegs auf 1100m Höhe. Von dort geht es durch den schönen Bergwald auf den Ostgrat der Hochsalwand.
Am Gipfel ist es unangenehm kalt und die Fernsicht nicht vorhanden. So steigen wir nach einem schnellen Vesper schnell ab, und zum Glück haben wir Handschuhe und Mütze eingepackt. Zusammen mit einem anderen Paar sind wir die einzigen am Gipfel, die meisten Wanderer zieht es wohl eher zum nahen Wendelstein.
Der Abstieg nach Westen ist steil und neuschneereich, so rutschen wir mehr als uns lieb ist durch die Latschen nach unten Richtung Rampoldplatte.
Nach einem kurzen Stopp an der Rampoldplatte geht's weiter zurück zur Breitenberg Hütte. Dort gibt's bei der netten Wirtin einen Russn, Kaffee und Schokoladenkuchen. Die "Heisse Inge mit Schuss" (=Ingwerlimonade mit Wodka) lassen wir aus. Nach der Stärkung sind wir nach etwas mehr als einer halben Stunde zurück am Auto. Und die Sonne lacht über uns und das Inntal.
(mehr Bilder gibt es auf Google Photos)
Am Gipfel ist es unangenehm kalt und die Fernsicht nicht vorhanden. So steigen wir nach einem schnellen Vesper schnell ab, und zum Glück haben wir Handschuhe und Mütze eingepackt. Zusammen mit einem anderen Paar sind wir die einzigen am Gipfel, die meisten Wanderer zieht es wohl eher zum nahen Wendelstein.
Der Abstieg nach Westen ist steil und neuschneereich, so rutschen wir mehr als uns lieb ist durch die Latschen nach unten Richtung Rampoldplatte.
(mehr Bilder gibt es auf Google Photos)
Mittwoch, 14. September 2016
Island IV: der Westen
Der erste Ausflug nach der Landung in Stykkisholmur führte uns ziemlich hungrig ins nette Restaurant Sjavarpakkhusid zu einem guten Fish Stew. Es regnet kräftig, und es ist ziemlich kalt, und so fahren wir anschliessend ohne weiteren Stopp nach Lysuholl wo der Campingplatz ein Thermalbad verspricht. Zum Glück ist dieses geschlossen und deshalb rücken wir schnell von der schlechten Idee ab, hier zelten zu wollen. Es schüttet und stürmt und damit fällt die Entscheidung leicht, ins Gästehaus Kast zu fliehen. Dort haben die neuen aber einfachen Zimmer Heizung und Dusche, und da wir rechtzeitig ein Vesper mit Salami, Semmeln und Wein gekauft hatten, stand einem gemütlichen Abend nichts mehr im Wege. Am nächsten Morgen hatte der Regen nachgelassen und so sind wir nach dem Frühstück zu unserer Wanderung an der Westküste weitergefahren.
Nach einem kurzen Stopp am Leuchtturm Malariff starten wir vom Parkplatz Holaholar die Wanderung zum Bardarkista (> Karte des Nationalparks). Sie führt weglos über weiche Moose und später auf Schotter hoch zu dem eindrucksvollen Berg mit einer genialen Sicht über die Westspitze von Snaefellsness und - wenn es keine Wolken hätte - zum magischen Snaefellsjökull, einem der stärksten Kraftorte der Welt (für diejenigen, die an so was glauben).
Am Abend suchen wir hungrig in Hellisandur vergeblich nach einem offenen Restaurant, hier beginnt wohl schon Anfang September die Winterruhe. Auch kommt kein Campinggebühreneintreiber vorbei, obwohl der Platz schon fast überfüllt ist. So bleibt die Übernachtung kostenlos. Das Wetter wird zunehmend besser und wir haben eine herrliche Sicht auf den Gletscher und "unseren" Bardarkista.
Hungrig mussten wir dank der ordentlichen Burger im Hraun in Olafsvik nicht in den Schlafsack, aber laut-lästig geschwätzige Zeltnachbarn sorgten trotzdem für eine unschöne Nacht.
Der letzte volle Tag auf Island führte uns via Olafsvik und die F510 hoch zum leider wieder wolkenverhangenen Snaefellsjökull.
Entlang der Snaefellsness Südküste ging es weiter nach Borganes, und von dort nach Süden zum Geburtsort der isländischen Nation in Thingvellir. Hier tummeln sich tausende von Touristen aus der ganzen Welt zwischen den Kontinenten, links (nördlich) des Grabens ist Amerika, rechts Europa.
Doch allzuviel Zeit spendieren wir nicht für diese Touristenattraktion, unser Luxushotel (Silica) mit eigenem Zugang zur Blauen Lagune ruft. Und am Abend feiern wir die Reise im Lava Restaurant mit einem ganz hervorragenden Degustationsmenü, und dann zurück im Hotel mit einem nächtlichen Kieselerdeschlammbad.
Den nächsten Morgen verbrachten wir in der Blauen Lagune, mit einer weiteren Schlammpackung, heissen Dampfbad und entspannten Planschen unter freiem Himmel. Dann gaben wir ziemlich aufgeweicht vom ganzen Wellnessen das Auto bei Blue Car ab, und warteten auf den airberlin Flieger, der uns schlaflos durch die Nacht heim nach München geflogen hat.
Es war schön in Island. Sehr schön. Vielleicht sollten wir mal noch den Frühling erleben. Oder gleich Skitouren im Winter. Das zweite Mal war sicher nicht das letzte.
(alle Photos der Reise sind bei Google Photos, die Karte mit den Übernachtungen auf My Maps)
Neuschnee auf den nur 600m hohen Bergen an der Südküste von Snaefellsness. |
Nach einem kurzen Stopp am Leuchtturm Malariff starten wir vom Parkplatz Holaholar die Wanderung zum Bardarkista (> Karte des Nationalparks). Sie führt weglos über weiche Moose und später auf Schotter hoch zu dem eindrucksvollen Berg mit einer genialen Sicht über die Westspitze von Snaefellsness und - wenn es keine Wolken hätte - zum magischen Snaefellsjökull, einem der stärksten Kraftorte der Welt (für diejenigen, die an so was glauben).
Am Abend suchen wir hungrig in Hellisandur vergeblich nach einem offenen Restaurant, hier beginnt wohl schon Anfang September die Winterruhe. Auch kommt kein Campinggebühreneintreiber vorbei, obwohl der Platz schon fast überfüllt ist. So bleibt die Übernachtung kostenlos. Das Wetter wird zunehmend besser und wir haben eine herrliche Sicht auf den Gletscher und "unseren" Bardarkista.
Hungrig mussten wir dank der ordentlichen Burger im Hraun in Olafsvik nicht in den Schlafsack, aber laut-lästig geschwätzige Zeltnachbarn sorgten trotzdem für eine unschöne Nacht.
Der letzte volle Tag auf Island führte uns via Olafsvik und die F510 hoch zum leider wieder wolkenverhangenen Snaefellsjökull.
Entlang der Snaefellsness Südküste ging es weiter nach Borganes, und von dort nach Süden zum Geburtsort der isländischen Nation in Thingvellir. Hier tummeln sich tausende von Touristen aus der ganzen Welt zwischen den Kontinenten, links (nördlich) des Grabens ist Amerika, rechts Europa.
Doch allzuviel Zeit spendieren wir nicht für diese Touristenattraktion, unser Luxushotel (Silica) mit eigenem Zugang zur Blauen Lagune ruft. Und am Abend feiern wir die Reise im Lava Restaurant mit einem ganz hervorragenden Degustationsmenü, und dann zurück im Hotel mit einem nächtlichen Kieselerdeschlammbad.
Den nächsten Morgen verbrachten wir in der Blauen Lagune, mit einer weiteren Schlammpackung, heissen Dampfbad und entspannten Planschen unter freiem Himmel. Dann gaben wir ziemlich aufgeweicht vom ganzen Wellnessen das Auto bei Blue Car ab, und warteten auf den airberlin Flieger, der uns schlaflos durch die Nacht heim nach München geflogen hat.
Es war schön in Island. Sehr schön. Vielleicht sollten wir mal noch den Frühling erleben. Oder gleich Skitouren im Winter. Das zweite Mal war sicher nicht das letzte.
(alle Photos der Reise sind bei Google Photos, die Karte mit den Übernachtungen auf My Maps)
Samstag, 10. September 2016
Island III: der Norden
Das dreigängige Büffet-Abendessen im Grimstunga Guesthouse war recht gut und mehr als reichhaltig, und auch die Unterhaltung mit einem jüngeren Suzi-verliebten Paar aus Leipzig sehr nett. Ein gelungener Abend, wo dann sogar noch kurz hinter den Wolken die grünen Polarlichter für uns und den Grossen Bären geleuchtet haben.
Nach schön ruhiger Nacht ging's am nächsten Morgen zum grössten Wasserfall Europas, dem Dettifoss. Doch was ist gross? Durchflussmenge? Fallhöhe? Die Isländer haben eine Formel gefunden die den Dettifoss zum Grössten macht. Cool. Und er ist wirklich mächtig, die Wasserfallbewunderer vom anderen Ufer sind ganz klein.
Am Dettifoss ist dann tatsächlich dem Jimny das Benzin ausgegangen, doch zum Glück hatten wir vorsorglich den Reservekanister im Süden gefüllt, und so fahren wir unbeschwert weiter zum Myvatn. Doch zunächst besuchen wir das Thermalgebiet von Krafla mit unzähligen heissen Quellen, Vulkankratern und auch einem Kraftwerk das die Hitze der Erde in Strom umwandelt.
Nach dem ganzen Besichtigungsmarathon ruft die Wellness und so plantschen wir bald in den Jardbödin Nature Baths. Zwar ist der Eintrittspreis mit €32 pro Person isländisch überteuert, aber der infinity view auf den Myvatn See und auch das Dampfbad lassen schnell das viele Geld vergessen, und Entspannung und Wärme gewinnen die Oberhand.
Am späten Abend erreichen wir den Campingplatz Vogur am Myvatn See mit seiner ziemlich kostspieligen Pizzeria (zwei kleine, also wirklich sehr kleine Pizzen mit zwei Dosen Bier = €60). Aber die Qualität stimmt, der Zeltplatz ist eben und grasig, und am Abend leuchten mit die schönsten Nordlichter der gesamten Reise.
Morgens fahren wir in kaum einer Stunde zum Ausgangspunkt der Wanderung auf den Vindbelgjarfjall, der einen schönen Panoramablick über den See verspricht. Zunächst laufen wir vom Parkplatz fast eben in Richtung Sandvatn, einem schönen See mit zahllosen Inseln, und dann in Serpentinen hoch zum Gipfel. Leider ist der Himmel einheitlich grau, es pfeift ein kalter Wind, und aus Norden nähert sich schnell eine Regenfront, so eilen wir schnell wieder zurück zum Auto.
Gerade noch rechtzeitig mit den ersten Regentropfen schaffen wir es in die kleine, aber trockene Kiste. Beim Godafoss schüttet es immer noch und so beschränken wir die Besichtigung auf ein Minimalprogramm unterm Regenschirm.
Nach einem sehr ordentlichen Mittagessen im Restaurant Bryggjan in Akureyri fahren wir im Regen weiter nach Grettislaug, einem Campingplatz direkt am Meer mit sehr heissem Thermalbecken. Genau das richtige für solche Tage. Nach 20 Minuten im Wasser ist man froh wieder draussen in der Badehose im Regen und Wind stehen zu dürfen! Manche Mit-Camper springen sogar zur Abkühlung kurz ins Eismeer. Zum Glück wird das Wetter besser und so verbringen wir dort eine wunderbare Nacht mit sensationellen Nordlichtern.
Nach einem guten Frühstück in der Morgensonne geht die Fahrt bald weiter zu den Westfjorden und in den Regen. Doch hier noch ein Bild vom wirklich schön gelegenen Campingplatz:
Die Fahrt nach Thingeyri zieht sich den ganzen Tag hin, gegen Ende nervend endlos, trotz der grandiosen Fjordlandschaft. Und zu allem Überfluss zeigt sich ein 10cm langer Riss in der Frontscheibe, wohl verursacht durch Steinschlag von einem entgegen kommenden Laster. Regen und kleine Lichtblicke wechseln sich ab, aber insgesamt fahren wir an diesem Tag viel, viel zu lang. Wir sind im Stress: die Fähre von Brjanslaekur nach Stykkisholmur ist schon für den nächsten Mittag gebucht.
In der Nacht hat es wider Erwarten kaum geregnet und so können wir das Zelt trocken einpacken, und auch relativ gemütlich trocken&draussen frühstücken. Nach einem ausführlichen Besichtigungsstopp am Dynjandi-Wasserfall erreichen wir mehr als rechtzeitig das Schiff nach Snaefellsnes.
Die zweieinhalbstündige Überfahrt ist ziemlich ereignislos, der Himmel grau und von den angeblich wunderschönen Westfjordbergen sehen wir nur die nassen Füsse.
Bei der nächsten Islandreise werden wir den Westfjorden viel mehr Zeit geben. Sie haben es verdient.
(mehr Bilder zu diesem Teil der Reise gibt es auf Google Photos)
Nach schön ruhiger Nacht ging's am nächsten Morgen zum grössten Wasserfall Europas, dem Dettifoss. Doch was ist gross? Durchflussmenge? Fallhöhe? Die Isländer haben eine Formel gefunden die den Dettifoss zum Grössten macht. Cool. Und er ist wirklich mächtig, die Wasserfallbewunderer vom anderen Ufer sind ganz klein.
Am Dettifoss ist dann tatsächlich dem Jimny das Benzin ausgegangen, doch zum Glück hatten wir vorsorglich den Reservekanister im Süden gefüllt, und so fahren wir unbeschwert weiter zum Myvatn. Doch zunächst besuchen wir das Thermalgebiet von Krafla mit unzähligen heissen Quellen, Vulkankratern und auch einem Kraftwerk das die Hitze der Erde in Strom umwandelt.
Nach dem ganzen Besichtigungsmarathon ruft die Wellness und so plantschen wir bald in den Jardbödin Nature Baths. Zwar ist der Eintrittspreis mit €32 pro Person isländisch überteuert, aber der infinity view auf den Myvatn See und auch das Dampfbad lassen schnell das viele Geld vergessen, und Entspannung und Wärme gewinnen die Oberhand.
Am späten Abend erreichen wir den Campingplatz Vogur am Myvatn See mit seiner ziemlich kostspieligen Pizzeria (zwei kleine, also wirklich sehr kleine Pizzen mit zwei Dosen Bier = €60). Aber die Qualität stimmt, der Zeltplatz ist eben und grasig, und am Abend leuchten mit die schönsten Nordlichter der gesamten Reise.
Morgens fahren wir in kaum einer Stunde zum Ausgangspunkt der Wanderung auf den Vindbelgjarfjall, der einen schönen Panoramablick über den See verspricht. Zunächst laufen wir vom Parkplatz fast eben in Richtung Sandvatn, einem schönen See mit zahllosen Inseln, und dann in Serpentinen hoch zum Gipfel. Leider ist der Himmel einheitlich grau, es pfeift ein kalter Wind, und aus Norden nähert sich schnell eine Regenfront, so eilen wir schnell wieder zurück zum Auto.
Der südliche Myvatn |
Nach einem guten Frühstück in der Morgensonne geht die Fahrt bald weiter zu den Westfjorden und in den Regen. Doch hier noch ein Bild vom wirklich schön gelegenen Campingplatz:
Seehunde am Isafjördur |
Jede Menge Rotkittel der MS Sea Spirit (Poseidon Expeditions) am Wasserfall |
Bei der nächsten Islandreise werden wir den Westfjorden viel mehr Zeit geben. Sie haben es verdient.
(mehr Bilder zu diesem Teil der Reise gibt es auf Google Photos)