Mittwoch, 14. September 2016

Island IV: der Westen

Der erste Ausflug nach der Landung in Stykkisholmur führte uns ziemlich hungrig ins nette Restaurant Sjavarpakkhusid zu einem guten Fish Stew. Es regnet kräftig, und es ist ziemlich kalt, und so fahren wir anschliessend ohne weiteren Stopp nach Lysuholl wo der Campingplatz ein Thermalbad verspricht. Zum Glück ist dieses geschlossen und deshalb rücken wir schnell von der schlechten Idee ab, hier zelten zu wollen. Es schüttet und stürmt und damit fällt die Entscheidung leicht, ins Gästehaus Kast zu fliehen. Dort haben die neuen aber einfachen Zimmer Heizung und Dusche, und da wir rechtzeitig ein Vesper mit Salami, Semmeln und Wein gekauft hatten, stand einem gemütlichen Abend nichts mehr im Wege. Am nächsten Morgen hatte der Regen nachgelassen und so sind wir nach dem Frühstück zu unserer Wanderung an der Westküste weitergefahren.

Neuschnee auf den nur 600m hohen Bergen an der Südküste von Snaefellsness.

Nach einem kurzen Stopp am Leuchtturm Malariff starten wir vom Parkplatz Holaholar die Wanderung zum Bardarkista  (> Karte des Nationalparks). Sie führt weglos über weiche Moose und später auf Schotter hoch zu dem eindrucksvollen Berg mit einer genialen Sicht über die Westspitze von Snaefellsness und - wenn es keine Wolken hätte - zum magischen Snaefellsjökull, einem der stärksten Kraftorte der Welt (für diejenigen, die an so was glauben).


Am Abend suchen wir hungrig in Hellisandur vergeblich nach einem offenen Restaurant, hier beginnt wohl schon Anfang September die Winterruhe. Auch kommt kein Campinggebühreneintreiber vorbei, obwohl der Platz schon fast überfüllt ist. So bleibt die Übernachtung kostenlos. Das Wetter wird zunehmend besser und wir haben eine herrliche Sicht auf den Gletscher und "unseren" Bardarkista.


Hungrig mussten wir dank der ordentlichen Burger im Hraun in Olafsvik nicht in den Schlafsack, aber laut-lästig geschwätzige Zeltnachbarn sorgten trotzdem für eine unschöne Nacht.

Der letzte volle Tag auf Island führte uns via Olafsvik und die F510 hoch zum leider wieder wolkenverhangenen Snaefellsjökull.


Entlang der Snaefellsness Südküste ging es weiter nach Borganes, und von dort nach Süden zum Geburtsort der isländischen Nation in Thingvellir. Hier tummeln sich tausende von Touristen aus der ganzen Welt zwischen den Kontinenten, links (nördlich) des Grabens ist Amerika, rechts Europa.


Doch allzuviel Zeit spendieren wir nicht für diese Touristenattraktion, unser Luxushotel (Silica) mit eigenem Zugang zur Blauen Lagune ruft. Und am Abend feiern wir die Reise im Lava Restaurant mit einem ganz hervorragenden Degustationsmenü, und dann zurück im Hotel mit einem nächtlichen Kieselerdeschlammbad.



Den nächsten Morgen verbrachten wir in der Blauen Lagune, mit einer weiteren Schlammpackung, heissen Dampfbad und entspannten Planschen unter freiem Himmel. Dann gaben wir ziemlich aufgeweicht vom ganzen Wellnessen das Auto bei Blue Car ab, und warteten auf den airberlin Flieger, der uns schlaflos durch die Nacht heim nach München geflogen hat.


Es war schön in Island. Sehr schön. Vielleicht sollten wir mal noch den Frühling erleben. Oder gleich Skitouren im Winter. Das zweite Mal war sicher nicht das letzte.

(alle Photos der Reise sind bei Google Photos, die Karte mit den Übernachtungen auf My Maps)