Montag, 31. Oktober 2016

Vorkarwendeltrilogie: Rappenklammspitze, Hochalpkopf und Ronberg

Heute fahren wir ins Karwendel, um dort eher unbekannte Berge zu besteigen. Ausserdem haben wir noch die schwache Hoffnung auf herbstbunte Ahornbäume, trotz Wind und Regen in den letzten Tagen. Von Hinterriss laufen wir auf einer Forststrasse zur Rontalalm und zweigen von dort nach rechts ab zur Rappenklammspitze. Die meisten Mitwanderer zieht es nach links zum Torkopf, doch den kennen wir schon.

An der Rontalalm liegt die Herbstfärbung schon am Boden
Nach Westen folgen wir dem Wanderweg durch lockeren Bergwald zunehmend steiler zur Rappenklammspitze. Diese ist berüchtigt für brüchiges, kleinschottriges Absturzgelände, und so sind wir nicht überrascht beim Aufstieg über ein paar heikle Stellen eher unentspannt hinwegzuwegkrampfen. Unter uns zeigen sich die weiteren zwei Gipfel der Tour, der grasige Hochalpkopf und der waldige Ronberg.


Das tolle 270° Gipfelpanorama wird nur nach Westen von den wilden Karwendelwänden begrenzt und ist somit den "Kletter"stress wert. Auch sind wir alleine hier oben, was im Karwendel eher selten vorkommt.


Nach einer ausführlichen Brotzeit geht's wieder mehr als verkrampft nach unten und der rutschige, abschüssige Untergrund mit viel Luft unter den Füssen sorgt für rechtes Herzklopfen. Doch alles geht gut und so können wir schnell zum nächsten Gipfel eilen, dem Hochalpkopf.

Kurz vor dem breiten Gipfel des Hochalpkopfs mit Blick auf die Rappenklammspitze
Auf den Hochalpkopf gibt es keinen offiziellen (markierten) Wanderweg und der Weiterweg zum Ronberg ist erst recht eine gute Pfadfinderübung. Auf Kuhspuren mogeln wir uns durch die Latschen und so sind wir dann eine halbe Stunde später auf unserem dritten Gipfel. Von dort hat man ein tolle Sicht ins Risstal und auf Bergwaldhänge mit herrlich gelben Herbstlärchen.


Ausser uns sind dort oben nur ein Rudel Gämsen. Nach einer weiteren ausführlichen Rast steigen wir weglos zur Rohnbergalm ab und von dort relativ nervig unendlich lang über Forststrassen via Vordersbachau nach Hinterriss. Insgesamt war dann am Ende die Runde stolze 17km lang.

Länglich zurück nach Hinterriss auf Forststrassen im Schatten des Karwendels

(zum Photoalbum)





Montag, 24. Oktober 2016

Heiss und kalt an der Hochblasse

Über die rotlichtblitzerberüchtigte B17 geht die Reise heute vorschriftsgemäss gemächlich in die Ammergauer Alpen zur Ammerwaldalm, dem Ausgangspunkt für eine nette Rundwanderung zur Hochblasse. Die Sonne brennt vom strahlend blauen Himmel und der Schweiss rinnt mächtig im Roggenbachtal.


Nach einer Stunde Aufstieg wenden wir uns nach links Richtung Roggentalgabel und im Schatten der Hochblasse grüsst der Winter. Es hat nicht viel Schnee, aber doch genug um jede Rast fröstelnd kurz zu halten.


So laufen wir nahezu non-stop zum wenig besuchten Gipfel. Nach dem späten Mittagessen werden wir die einzigen hier oben sein. Die Aussicht auf die verschneit/vereisten Nordwände Richtung Süden - Kreuzspitze und Geierköpfe in der ersten Reihe, die Zugspitze und andere Wettersteiner dahinter - ist grandios vorwinterlich.


Nachdem die Sonne endgültig verschwunden ist und die Lechtaler Regenwolken im Westen schnell näherkommen, steigen wir flott ab ins Köllebachtal. Doch wir haben keine Chance, bei 1600m fängt es mit regnen an... Gut, dass wir heute keine Regenklamotten dabei haben, nachdem ich in den Wetterbericht einen trockenen Sonntag reininterpretiert hatte. So ist der Abstieg feucht und wenig fröhlich.



Vom ziemlich schicken BMW Alpenhotel Ammerwald ist es dann noch eine quälend lange halbe Stunde zum Parkplatz, und von dort fahren wir via Oberau und die etwas verstaute A95 in 90 Minuten zurück nach Hause zu den wohlverdienten Spinatnudeln mit Räucherforelle.

(mehr Fotos zur Wanderung gibt es auf Google Photos)

Sonntag, 16. Oktober 2016

Herbstsonnenwanderung auf den Scheffauer

Heute besteigen wir den Wilden Kaiser bei Kaiserwetter von der nicht ganz so wilden Südseite. Am Parkplatz beim Gasthof Bärnstatt (€3) geht's gleich flott hoch durch den Bergwald zur Steiner-Hochalm. Sonne und vorbeifliegende Wolken wechseln sich schnell ab und so erhaschen wir ab und zu einen kurzen Blick auf den verschneiten und vergletscherten Alpenhauptkamm.


Kurz bevor wir den Gipfelgrat erreichen, sorgt eine drahtseilversicherte "Kletterstelle" für etwas Abwechslung. Jedenfalls wenn man kein Schwindler ist, diese bleiben besser unten.


Nach drei Stunden stehen wir dann auf dem Gipfel, nicht ganz einsam, aber auch nicht so überbevölkert wie viele andere Münchner Wandergipfel, vielleicht 15 Leute. Die Aussicht ist sensationell, und die Sonne brennt ordentlich in den Wolkenlücken auf's Haupt. Nach einem ausführlichen Vesper mit Speck, Allgäuer Alpkäse und Möhren machen wir uns auf den 1100Hm tiefen Abstieg.



Über den kleinen Klettersteig und anschliessend unzählige Serpetinen geht's zügig nach unten, doch in der Sonne wächst der Durst auf das Radler auf der Hochalm. Dort ergattern wir einen schönen Platz und netterweise gibt's zum Bier freche Harfenlieder vom Hüttenwirt dazu. Ziemlich cool!


Nach der Stärkung sind wir ratz-fatz in einer halben Stunde zurück am Auto beim Hintersteiner-See. Inzwischen ist der Himmel wolkenlos, und die Laubbäume sind extrabunt.


Trotz eines kleinen Staus auf der A8 bei der Autobahnauffahrt Weyarn sind wir schnell zurück in München, wo die abgearbeiteten Kalorien beim "Griechen" gleich egalisiert werden. Riesige Fleischberge, Bier und Ouzo lassen uns satt und glücklich ins Bett rollen.

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Montag, 10. Oktober 2016

Zwischen Herbst und Winter auf die Hochsalwand

Nach fast einem Monat Bergenthaltsamkeit geht es heute bei eher unsicherem Wetter in die Bayerischen Voralpen. Über die A8 sind die 100km Anfahrt nach Brannenburg übersichtlich kurz, und so starten wir die Wanderung nach spätem Aufstehen und ausführlichem Frühstück um 10:45 am Parkplatz bei der Kirche von St. Margarethen. Zunächst führt der Forstweg über die Breitenberg Hütte zu einer unscheinbaren Abzweigung des Fusswegs auf 1100m Höhe. Von dort geht es durch den schönen Bergwald auf den Ostgrat der Hochsalwand.


Am Gipfel ist es unangenehm kalt und die Fernsicht nicht vorhanden. So steigen wir nach einem schnellen Vesper schnell ab, und zum Glück haben wir Handschuhe und Mütze eingepackt. Zusammen mit einem anderen Paar sind wir die einzigen am Gipfel, die meisten Wanderer zieht es wohl eher zum nahen Wendelstein.


Der Abstieg nach Westen ist steil und neuschneereich, so rutschen wir mehr als uns lieb ist durch die Latschen nach unten Richtung Rampoldplatte.



Nach einem kurzen Stopp an der Rampoldplatte geht's weiter zurück zur Breitenberg Hütte. Dort gibt's bei der netten Wirtin einen Russn, Kaffee und Schokoladenkuchen. Die "Heisse Inge mit Schuss" (=Ingwerlimonade mit Wodka) lassen wir aus. Nach der Stärkung sind wir nach etwas mehr als einer halben Stunde zurück am Auto. Und die Sonne lacht über uns und das Inntal.




(mehr Bilder gibt es auf Google Photos)