Für heute abend drohen schwere Gewitter, und so entscheiden wir uns für einen frühen Aufbruch in die Lechtaler Alpen. "Schon" gegen 9 steigen wir vom Wanderparkplatz kurz vor Bichlbächle das Stockachtal nach Süden hoch zum Bichlbächler Jöchle. Im Morgenlicht zeigen sich schön Kleinstockach und der Thaneller.
Am Jöchle angekommen vespern wir einen schnellen Müsliriegel und weiter gehts nach Osten zum langen Grat der Gartnerwand. Im Westen dominiert der Rote Stein, den wir schon mehrfach als Ski- und Bergtour bestiegen hatten.
Der erste Grataufschwung ist recht steil und splittrig und erfordert insbesondere dann im Abstieg einen sicheren Tritt. So ab 2200m geht es sehr angenehm und aussichtsreich direkt am Grat entlang. Eine nette Schweizerin warnt uns vor unzähligen Giftschlangen die sie alle heldenhaft vertrieben hatte... erfolgreich, wir sehen kein Schlangenschwänzchen 😒 Doch auch die Blumen am Wegesrand sind nett.
Kurz vor dem Gipfel wird das Gelände wieder etwas anspruchsvoller und steiler, und so eile ich alleine die letzten Meter weiter. Der Weg führt über splittriges, absturzgefährliches und unangenehmes Gelände durch die Südflanke, so ist es unverständlich, dass zwar die Stahlseile zum Sichern überall aufgewickelt rumliegen, aber nicht gespannt sind.
Nach weniger als einer halben Stunde bin ich am Gipfel mit dem eindrucksvollen 360° Panorama, insbesondere zur Zugspitze im Osten, und zu den Lechtaler Alpen im Westen.
Schnell und konzentriert gehts nach einem Johannisbeerschorle wieder zurück zum Vorvorgipfel (im Bild oben vorne rechts), und von dort gleich weiter hinunter zum Jöchle zur späten Brotzeit. Das Gewitter lässt auf sich warten und so müssen wir keinen Stress machen, wenn auch die Wolken im Süden teilweise recht bedrohlich aussehen.
Nach den Kaminwurzen und dem Allgäuer Käse ist der Abstieg zum Parkplatz am Stockachbach zwar länglich, aber doch flott, und dank der Sommerhitze geht es offen im Cabrio zurück Richtung München. Ein kleiner Stau kurz vor Garmisch, und dann nochmal kurz vor Oberau sind weniger nervig als der Gewitterregen, der bei Sindelsdorf uns zu einem fliegenden Boxen"stopp" zum Dachzumachen zwingt.
Fazit: eine recht anspruchsvolle Tour auf einen eher einsamen Gipfel mit schöner Rundumsicht, insbesondere auf die Zugspitze im Osten.
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