Sonntag, 9. Juli 2017

In der Biosauna auf die Rappenspitze

Da der Wetterbericht auch für heute wieder Gewitter für den späteren Nachmittag vorhergesagt hatte, entschieden wir uns für eine kleinere Tour im Karwendel, und für einen fast schon unchristlich frühen Start. Punkt 7 ging's los im offenen Cabrio hinaus in den Sommermorgen. Doch schon am Sylvensteinspeichersee fielen die ersten Tropfen aus den dunklen Wolken am Himmel, und bis zum Wanderparkplatz an der Falzthurnalm bei Pertisau (€4,50 Maut), schüttete es ganz ordentlich. Zum Glück hatten wir keine Regenjacken dabei.

Pertisau am Achensee
Doch nach 10 Minuten wurde aus dem Regen ein Tröpfeln und so stiegen wir bei 110% Luftfeuchtigkeit und gefühlten 30°C ziemlich schweisstreibend steil hoch durch den Bergwald bis zur Dristalm. Vorbei an vielen dekorativen Orchideen, und weniger dekorativen, grossen, stinkenden und frischen Kuhfladen.


An der saftigen Alm sagen wir ein kurzers Hallo zu Heidi und den Rindviechern, und steigen weiter durch nun fladenfreies Gelände hinauf zum Nauderer Kar. Zum Glück legen wir unterhalb des Kars eine kurze Müsliriegelpause ein, denn eine 10 köpfige Gämsenhorde wirft viele Steine vom Kaserjoch auf den Wanderweg, die dort laut krachend einschlagen.

Im Kar zeigt sich zum erstem Mal die Rappenspitze mit ihrer senkrechten Ostflanke, und den schon mittags bedrohlichen Gewitterwolken.


Das Wetter hat zunächst ein Einsehen und so klart es schnell wieder auf, sodass am Gipfel der Blick frei ist zum Falzthurntal und Karwendel im Westen, und zum Achensee und Rofan im Osten.



Nach einer ausführlichen Mittagsrast mit Salami- und Käsbrot geht es flott wieder die 1200 Höhenmeter zurück ins Falzthurntal. Noch vor der Dristalm erwischt uns ein erster Gewitterschauer, der allerdings nach nur einer viertel Stunde und etwas Donnergrollen der Sonne und dem Treibhaus wieder Platz macht. Oberhalb der Alm blühen unterhalb einer Felswand sehr schöne Türkenbund Lilien.


Heidi ist immernoch an der Hütte, und beschäftigt sich inzwischen mit Fliegenklatschen.


Erstaunlicherweise bleibt es regenfrei bis in den Talgrund, wo wir in der Sennhütte Falzthurn mit Radler und Spezi die glühenden Oberschenkel löschen. Mit offenem Dach geht es flott und staufrei zurück nach München, wo erst in Laim ein ordentlicher Schauer dem Cabriovergnügen ein schnelles Ende setzt.


(zu allen Sommer 2017 Fotos)